Sicherheitsrisiken von Elektroautos

Du betrachtest gerade Sicherheitsrisiken von Elektroautos

Unfallrisiken

Die Sicherheitsrisiken von Batterie-Elektroautos, Hybrid- oder Vollelektrofahrzeugen sind laut der deutschen benannten Stelle Dekra in Bezug auf die Sicherheit nicht höher als die von Autos mit fossilen Brennstoffen. Elektroautos sind laut Unfallforscher Markus Egelhaaf „so sicher wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“.

Verschiedene Crashtests mit Hybrid- und Elektroautos haben gezeigt, dass die Sicherheit unter Kontrolle ist. Beispielsweise schaltet die Batterie bei einem Unfall innerhalb kürzester Zeit die Stromversorgung aus und die Spannung in den Fahrzeugsystemen fällt innerhalb weniger Sekunden in den unkritischen Bereich unter 60 Volt.

Einige Gründe warum Elektroautos im Punkt Sicherheit nicht schlechter abschneiden als Verbrenner, sind:

  • Die Stromversorgung wird bei einem Unfall innerhalb kürzester Zeit abgeschaltet
  • Die Batterie ist relativ schwer. Das hat folgende Vorteile:
    • eine sehr stabile Straßenlage,
    • Überschläge sind kaum möglich,
    • das Fahrverhalten wird positiv beeinflusst.
  • Es ist kein Motor vorhanden der in die Fahrgastzelle eindringen kann.

Die Euro NCAP testet die Sicherheit von PKW. Einige Resultate der letzten Jahre zeigen, dass Elektroautos sehr gut abschneiden.

Best in Class 2022 in den jeweiligen Fahrzeugklassen (neueste Veröffentlichung):

  • Tesla Model S (Executive Car),
  • Hyundai IONIQ 6 (Large Family Car),
  • ORA Funky (Small Family Car),
  • Tesla Model Y (Small Off-Roader),
  • WEY Coffee 01 (Large Off-Roader).

Beste EuroNCAP Ergebnisse 2023, laut ADAC:

BezeichnungFahrzeugklasseKarosserieformErgebnisErfüllungsgrad (%)
VW ID.7Obere MittelklasseSchrägheck★★★★★88,2
NIO ET5MittelklasseKombi, Schrägheck★★★★★88,2
smart #3Untere MittelklasseSUV★★★★★87,0
NIO EL7Obere MittelklasseSUV★★★★★86,0
BYD DOLPHINUntere MittelklasseSchrägheck★★★★★85,8
Mercedes EQE SUVObere MittelklasseSUV★★★★★85,8
Beste Euro NCAP Testergebnisse aus 2023

Diese Fahrzeuge haben das beste Gesamtergebnis erreicht, basierend auf den Resultaten für Erwachsenen-Insassenschutz, Kindersicherheit, Fußgängerschutz und Assistenzsysteme.

Brandrisiken

Laut Dekra besteht für Elektroautos kein größeres Risiko als für Autos mit fossilen Brennstoffen hinsichtlich der Brandentwicklung. Dies wurde durch Feuer- und Löschtests mit Traktionsbatterien eines Fahrzeugherstellers sowie weitere Brandtests von Dekra nachgewiesen. Bei gewaltsamen Zusammenstößen würden sich Brände in Elektroautos noch langsamer ausbreiten als in konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Es fließen keine großen Mengen brennender Flüssigkeiten weg und setzen dadurch keine benachbarte Objekte in Brand.

Laut Dekra besteht bei Feuerentwicklung bei elektrischen Antrieben kein höheres Risiko als bei Verbrenner-Systemen. Dies wurde durch Feuer- und Löschversuche mit Traktionsbatterien belegt.

ADAC, Gesamtverband der Versicherer (GDV), Feuerwehrvertreter und Unfallforscher: E-Autos brennen laut Statistik nicht häufiger als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb.

Nach Angaben des US-amerikanischen Versicherungsunternehmens AutoinsuranceEZ brennen Elektroautos etwa 60x weniger oft als Verbrennerautos. Allerdings sind Elektroautos tendenziell neuere Fahrzeuge und die Anzahl ist noch deutlich geringer.

Der Deutsche Feuerwehrverband sagt hierzu:

  • Löschen & Kühlen mit Wasser reicht. Keine Spezialwerkzeuge für öffentliche Feuerwehren.
  • Abschleppunternehmen zuständig für Abtransport. Diese sind technisch und fachlich auf meist sehr gutem Stand.
Cases of car fires

Die Anzahl der Fahrzeugbrände in Deutschland beträgt:

Sonstige Risiken

Andere Risiken hängen mit Wasserstoff zusammen. Wasserstoff ist leicht entflammbar und extrem flüchtig, da es das kleinste Molekül im periodischen System ist. Daher muss es in Druckbehältern bei über 700 Bar transportiert werden. Dieser Druck ist notwendig, um ein Volumen zu erreichen, das in einem Auto akzeptabel ist.

Wasserstoff muss außerdem in Hochdrucktanks an Tankstellen gespeichert werden. Tank- und Stationsnachfüllprozesse sind aufgrund dieses Drucks von 700 bar komplex. Leckagen können Brände oder Explosionen verursachen, wie dies auch in Norwegen im Juni 2019 der Fall war.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Hochdrucktanks beim Aufprall eines Brennstoffzellenautos oder eines Wasserstofftransportwagens platzen und extreme Brände oder Explosionen verursachen können.

Fazit

Das Sicherheitsrisiko von Batterie-Elektroautos ist im Vergleich zu Autos mit fossilen Brennstoffen gering, da es viel weniger heiße Teile gibt. Wasserstoff-Brennstoffzellenautos haben zusätzliche Brandrisiken im Zusammenhang mit der Flüchtigkeit und der Brennbarkeit von Wasserstoff. Wenn es um Unfallrisiken geht, zeigen Batterie-Elektroautos sehr gute Testergebnisse. Das liegt zum Teil am Fehlen des Verbrennungsmotors. Bei Autounfällen wird dieser häufig in die Fahrgastzelle geschoben, was zu schweren Verletzungen der Fahrzeuginsassen führt.